Fotogalerie Als Gorbatschow in Bremen Geburtstag feierte

Sonnabend, 4. Oktober 1997: Der ehemalige russische Staatspräsident Michail Gorbatschow (M.) wurde zusammen mit Bremens damaligem Regierungschef Henning Scherf (SPD, l.) von einer Touristenführerin durch die Innenstadt geführt.

Der Gründer der Forschungsstelle Osteuropa der Universität Bremen, Wolfgang Eichwede (r.), hatte Gorbatschow (l., mit Eggert Hartmann, Chefdolmetscher Auswärtiges Amt) gemeinsam mit Bremens Bürgermeister Scherf nach Bremen eingeladen.

Bei seinem Besuch in Bremen wurde Gorbatschow von seiner Frau Raissa begleitet. Die beiden lernten sich während des Studiums an der Moskauer Lomonossow-Universität kennen. Sie studierte Philosophie und Soziologie, er Jura. 1953 heirateten die beiden. 1999 starb Raissa im Alter von 67 Jahren an Leukämie.

Auch auf die neunjährigen Sonja Eichwede machte Michail Gorbatschow Eindruck: "Als ich Gorbatschow 1997 mit neun Jahren kennenlernte, konnte ich natürlich nicht ahnen, welche Tragweite sein Wirken für mein heutiges Leben als Brandenburger Richterin und SPD-Bundestagskandidatin haben würde", erzählt die Tochter des Historikers Wolfgang Eichwede später. "Er vermittelte mir, welche Bedeutung Europa für uns haben kann und dass es die Pflicht einer jungen Generation ist, die Zukunft mit neuen Ideen, demokratisch und sozial zu gestalten."

Insgesamt hielt sich Gorbatschow vom 3. bis 6. Oktober 1997 in Bremen auf. Unter anderem hielt er einen Vortrag im Congress-Centrum zu weltpolitischen Fragen.

Ein Eintrag im Goldenen Buch der Freien Hansestadt Bremen erinnert an Gorbatschows Besuch. Das Goldene Buch dient seit Jahrzehnten der Repräsentation der im Rathaus begrüßten Ehrengäste. Der erste Eintrag ist vom 21. Oktober 1926, als sich Reichspräsident Paul von Hindenburg als erster prominenter Gast eingetragen hat.

Samstag, 4. März 2006: Michail Gorbatschow und seine Tochter Irina wurden am Bremer Flughafen von Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD, l.) und Historiker Wolfgang Eichwede (M.) empfangen.

Anlässlich seines 75. Geburtstages besuchte Gorbatschow erneut die Hansestadt. Ein Kinderchor der Begegnungsstätte Schwanewede begrüßte ihn mit drei Geburtstagsliedern auf Russisch, Deutsch und Englisch.

Mit einem Festakt wurde am Sonntag, 5. März 2006, der 75. Geburtstag des Friedensnobelpreisträgers Gorbatschow in Bremen gefeiert. Die Hansestadt richtete einen großen Empfang aus.

Kurz nach seiner Ankunft auf dem Flughafen deutete Gorbatschow vor Journalisten an, wie groß seiner deutscher Wortschatz ist.

Bei der Ankunft vor dem Park Hotel wurde Gorbatschow bereits von einem kleinen Gratulanten-Kreis erwartet. Seinen eigentlichen Geburtstag am 2. März 2006 hatte er bereits in Moskau gefeiert.

Dieses Foto zeigt Gorbatschow am Sonntag, 5. März 2006, mit dem ehemaligen Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP, r.) und Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen in der Innenstadt.

Wieder wurde Gorbatschow von Bremer Bürgern erwartet und freudig begrüßt. Viele Menschen baten um Autogramme oder ein kurzes Gespräch.

Gorbatschow wurde umringt von Menschen, die spontan klatschten und "Gorbi, Gorbi" riefen, wenn sie ihn sahen. Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen sagte später während des Festaktes, es sei ein "Zeichen herzlicher Verbundenheit, dass wir Deutschen Sie liebevoll Gorbi nennen".

Hans-Dietrich Genscher würdigte Gorbatschow als jemanden, der in weniger als sieben Jahren die Welt zum Besseren verändert habe. Der Friedensnobelpreisträger sei der "Wegbereiter des neuen Denkens in Europa", sagte der FDP-Politiker, der auch schon zum eigentlichen 75. Geburtstagsdatum am 2. März 2006 zusammen mit Alt-Kanzler Helmut Kohl (CDU) in Moskau gratuliert hatte.

Wolfgang Eichwede vom Bremer Osteuropa-Institut (l.) und Gorbatschow verband eine langjährige Freundschaft. Der ehemalige russische Präsident war Ehrengast bei den „Bremer Unternehmergesprächen“, zu dem die BLG Logistic Group in Kooperation mit dem Senator für Wirtschaft und Häfen sowie der Handelskammer einmal im Jahr einlädt. Im Rahmen der Veranstaltung gab es auch einen Dialog zwischen Eichwede und Gorbatschow zum Thema „Aufbau des vereinten Europa – Leistungen, Probleme und Perspektiven“.

Gorbatschow, Tochter Irina, Festredner Hans-Dietrich Genscher und Jens Böhrnsen (v.l.) während eines Konzerter der Bremer Philharmoniker in der ersten Reihe im großen Saal der Glocke. Das Festkonzert zu Ehren des Jubilars begann um 11 Uhr. Anschließend gab es einen Empfang in den Foyers. Der Erlös des Konzertes floss an die Gorbatschow-Stiftung, die sich für die Förderung von Wissenschaft und Forschung einsetzt und humanitäre Anliegen unterstützt. Im Anschluss fand ein festliches Mittagessen im Haus der Bremischen Bürgerschaft statt.

Eintrag ins Gästebuch in der Bremer Bürgerschaft: Michail Gorbatschow und Bürgerschaftspräsident Christian Weber (SPD).

Am 25. Oktober 2009 erhielt Gorbatschow in Bremen vom damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff (CDU) einen Ehrenpreis für sein Engagement für den internationalen Umweltschutz. Seit 1993 ehrt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) Persönlichkeiten für ihre herausragenden Leistungen und den Einsatz im Umweltschutz.

Bei einem Festakt im Bremer Musical Theater nahm Gorbatschow den Ehrenpreis entgegen. Der Deutsche Umweltpreis ging an den Mitgeschäftsführer des Öko-Instituts Freiburg, Rainer Grießhammer. Außerdem wurden die Laserpioniere Edwin Büchter und Winfried Barkhausen aus Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.

Von links nach rechts: Irina Gorbatschow, Jens Böhrnsen, DBU-Generalsekretär Fritz Brickwedde, Winfried Barkhausen, Michail Gorbatschow, Edwin Büchter, Christian Wulff, Rainer Grießhammer sowie Natur- und Umweltschützer Hubert Weinzierl.

Anlässlich der Vergabe des Deutschen Umweltpreises besuchte Gorbatschow auch das Bremer Rathaus. Hier ist er gemeinsam mit Bürgermeister Jens Böhrnsen, DBU-Generalsekretär Fritz Brickwedde und seiner Dolmetscherin zu sehen.